Direkt zum Hauptbereich

Hier passiert das Leben...

Heute, am dritten Tag, ist mir klar geworden wie pur die Natur hier ist. Geburt und Tod. Leben und leben lassen. Sterben weil du unterlegen bist. Hier ist alles zu finden. An unserem letzten Tag hier im N‘Dutu Camp Canvas, hat unser Guide nochmal alles gegeben. Solomon ist ein Masai und seit 16 Jahren bei &beyond. Ein toller Typ mit unglaublichem Fachwissen und einer Menge toller Geschichten. Er fragt uns jeden Tag was wir sehen möchten und versucht dann mit seinen Kenntnissen das beste daraus zu machen. Wir, Jürgen und ich, und ein Päärchen aus Pennsylvania, waren scharf auf große Katzen. Auftrag verstanden.  Um Geduld gebeten und dann hat er serviert. Du kannst stundenlang durch die Steppe fahren und dir Geier oder andere Vögel anschauen, aber dann auf einmal... bämmmmmmm. Spot. Animal! Lion!!! Straight on. On the tree!!! Und dein Herz schlägt. Du bist 5 m entfernt und schaust diesem wildlebenden Tier bei seinem Schläfchen zu. Eigentlich nichts besonderes.  Kann man auch im Zoo. Aber hier bin ich der eingesperrte. Ich sitze in meinem Jeep und darf diesen nicht verlassen. Die Kräfte sind verschoben. Man wird erfürchtig. Vor allem wenn Solomon noch erzählt das ein Löwe dich innerhalb weniger Minuten einfach auseinander nimmt. Und wir glauben ihm jedes Wort weil er es schon erlebt hat. Was ein geiler Typ. 
Heute morgen hatten wir einige Funde von toten Tieren die in der Nacht oder am Morgen getötet wurden. Etliche Geier und ein kleines Rudel von Hyänen haben sich an den Kadavern zu schaffen gemacht. Alle hatten den gleichen Auftrag. Und dann wird einem die Funktion dieser Tiere im Okösystem klar. Immer als hässlich und ekelig bezeichnet werden sie auf einmal zu deinen Helden weil ihre Aufgaben so wichtig sind und man das auf einmal erkennt. Hier hat alles seine Richtigkeit und keiner stellt es in Frage. Alles hat seinen Sinn und Zweck. Und wir dürfen es miterleben. Unser Frühstück hatten wir auf einer Wiese, die vom Ausmaß her so groß wie Dortmund ist, inmitten von zigtausenden von Zebras und Wildebeest. Da sind einem die Fliegen auch total egal man genießt seinen Tee und spürt die Kraft dieses Landes, dass durch ganz bestimmte Gegebenheiten in ganz bestimmten Monaten genug Gras für alle hat. Genug Gras für alle heißt dann auch wieder genug Futter auf vier Beinen. Und schon schließt sich der Kreislauf weil alles genau darauf aufgebaut ist. 
Ein total geniales Erlebnis hatten wir heute als wir von vier Wildebeest verfolgt wurden weil sie von ihrer Herde getrennt wurden. Ohne Quatsch. Die haben uns gesehen, sich daran erinnert dass wir immer wieder mal vorbei kommen und nach ihnen schauen, und dann haben sie sich gedacht dass wir ihre Möglichkeit sind zu ihrer Herde zurückzufinden. Also haben sie sich an uns rangehängt. Total lustig wenn du verfolgt wirst. Auf einmal sprang ein Wildebeest Kalb, circa 2-3 Tage alt, vor unser Auto. Wir mussten anhalten. Und ob ihr es glaubt oder nicht, die Mama von dem kleinen war bei unseren Verfolgern dabei!!! Super geil! Wir waren wie auf Droge!!! Haben uns tierisch gefreut. Die Horde ist uns noch ein paar Kilometer gefolgt bis der Leitbulle schiss bekam und die Verfolgung abgebrochen hat. Wer weiß was aus ihnen geworden ist. Etliche von den Wildebeest enden als Futter für die Predatoren. Was auch gut ist. Die müssen auch leben um alles im Gleichgewicht zu halten. 
Unser Highlight war es, nachdem wir als Auftrag an Solomon herausgegeben hatten dass wir einen Leoparden sehen wollen, nach 2 Stunden einen gefunden haben. Unser Guide versteht seinen Job. Ist aber auch darauf angewiesen dass wir beim suchen mithelfen. Ich war total unter strom weil in der Gegend ein Leopard gesichtet wurde. Solomon kennt seine Gegend und hat uns durch das Dickicht gefahren. Und ihr glaubt es nicht aber es ist wahr, ich stand im Jeep und habe die Gegend gescannt. Und bämmmmm... da liegt er. Auf einem Baum. Der Leopard. Man ist das ein schönes Tier Wahnsinn!!! Wir alle waren wie bekloppt und haben uns gegenseitig abgeklatscht weil wir uns so danach gesehnt haben einen Leoparden zu sehen! Die Sichtung ging auf meine Kappe und alle haben sich bei mir bedankt. Solomon war überglücklich und hat mir immer wieder High Five gegeben! Ein Wahnsinns Erlebnis!









Ich hoffe ich kann euch einigermaßen rüber bringen wie toll dieser Kontinent, dieses Land, die Leute, und die Tiere sind. Alle leben hier im Einklang und akzeptieren die Aufgabe des anderen und dessen Art und weise wie er diese lebt und erfüllt. HAKUNA MATATA! Das ist das Motto. Und es passt so unwahrscheinlich gut zu diesen Menschen und alles was hier sonst noch lebt. 

Morgen geht es weiter. Wohin? Ich weiß es nicht. Das ist halt Jürgens Motto;-)

LG
Sascha

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Wennse anne Security stehsss...

4:30 Uhr ... der Wecker bimmelt... shit... die halbe Nacht nicht geschlafen, weil ich in meiner Mikrowelle im eigenen Saft gar gekocht wurde. Egal... Kaffee.... Duschen... Los gehts! Ne Stopp! Nochmal austreten. Die Aufregung:-) Dortmund International !!! Was für ein Flughafen direkt vor den Toren Unnas! Check in ist schon erledigt. Also direkt ab zum Gepäck abgeben. Natürlich haben wir „Priority“ gebucht, sodass wir an allen anderen vorbei konnten. Ich bin halt ne LuxusBitch! <danke Jürgen für deine Ausbildung im LuxusBitch sein> Dann kam es zum ersten Mal dicke... vor mir in der Schlange startete eine alte Dame den Versuch Kaffee und Kondensmilch (Bärenmarke, der gute Stoff),in nicht handelsüblichen Mengen, in ihrer Kunstleder- Woolworth-Tasche, in den Flieger zu schmuggeln. Die Situation eskalierte, als der Kollege mit der Uniform, der gerade eben einer Straftat überführten Schmugglerin mitteilte, dass sie dafür in den Knast geht. Kleiner Scherz von ihm und die Dame kam wieder

Die letzte Etappe... das Kap und die Milchstraße!!!

Hat jemand von euch schon mal die Milchstraße gesehen? Nach unserem Abschied aus dem Amboseli Nationalpark sind wir für eine Nacht in Nairobi geblieben. Viel gesehen haben wir nicht weil wir mitten in der Rush Hour gelandet sind und unser Fahrer gesagt hat dass es nicht möglich wäre in dem Verkehr mal eben kurz eine Seightseeing Tour zu machen. Also haben wir es gelassen. Nach einer sehr kurzen Nacht ging es zum Kenya Airport wo mir dann auch mein nächstes Reiseziel bekannt gegeben wurde. Die Viktoria Falls!!! Nach ungefähr 4 Stunden Flug gab uns der Pilot den Tipp links aus dem Fenster zu schauen. Da lagen sie. Riesige Wasserfälle. Gespeist aus dem Sambesi. Die Gischt ist so stark dass sie bis zu 900 m in die Höhe reichen kann und dann als Regen wieder herunterkommt. Dies sollte ich am nächsten Tag selbst erleben. Unser Fahrer Paul, (viele Menschen hier haben so schöne Namen wie Elisabeth, Paul, Augustine oder Chichi) hat uns gekonnt über die Grenzen gebracht und uns einen ersten kurz

Im Norden sagt man Moin Moin...

Hier sagt man auch JamboJambo!!! Nach ein paar Flügen mit Safarilink sind wir über Nairobi im Amboseli Nationalpark gelandet. Heiliger BimBam!!! Die Landung war eine Erfahrung :-))) Amboseli Nationalpark liegt einen Steinwurf von der Grenze zu Tansania entfernt. Ok... man muss den Stein schon etwas weiter schmeißen, aber wir sind ziemlich nah dran. Im Weg steht ein Berg. Alleinstehend. So wie ich ( ach ja.... falls Interesse besteht könnt ihr mir gerne einen Kommentar da lassen und ich melde mich ;-) )! Ich stehe auf Berge. Und vor allem wenn sie weltberühmt sind. In Nepal hat Jürgen mir ein Selfie am Mount Everest ermöglicht, und irgendwann in einem Gespräch muss ich ihm mitgeteilt haben dass ich seit früher Kindheit auf den Kilimanjaro abfahre. Ihr wisst schon... Tarzan Filme und Grzimek und so... wir hatten früher nichts anderes. Also auf zum Kilimanjaro!!! Als ich aus dem Flugzeug ausgestiegen bin, habe ich erstmal versucht mich zu orientieren. Wo steht die Sonne? Hab ich einen